Teil 1:
Hallo Dhyan,
selbst jetzt nach einigen Tagen fällt es mir immer noch schwer, das, was da passiert ist, zu sortieren. Ich will nicht in den üblichen Superlativen schwelgen, obwohl es das war und doch eigentlich so viel mehr oder anders oder wie auch immer.
Ich möchte es mal als “Bericht” abfassen, so offen sein wie mir möglich ist und so überschreiben:
Mein zweites erstes Mal
Mit welchen Ängsten, Vorbehalten, Zweifeln, ja sogar Misstrauen, ich mich auf den Weg zu Euch gemacht habe. Nun, es ist Dir ja nicht entgangen.
Misstrauen deswegen, Papier ist geduldig, schreiben und erzählen kann man viel und so weiter...
Das habe ich ausreichend erleben dürfen. Ich kannte diese Deine/Eure “Welt” ja noch überhaupt nicht. Ich kenne sie auch jetzt nur andeutungsweise, aber sie ist schön.
Auch Misstrauen gegen mich selbst, geht das, kannst du das…
Aber ich hatte mir fest vorgenommen: sei nicht feige, lass die Anderen hinter den Baum, versuch es einfach. Und wenn es nicht “geht”, dann sei ehrlich, sag es und fahr wieder.
Und halte dich an die (minimalen) Regeln. Im Nachhinein muss ich doch gestehen, dass es mir nicht immer leicht gefallen ist, Dich nicht zu berühren. Nicht grabschen oder so etwas, aber doch berühren. Ob ich’s geschafft hab, weiß ich gar nicht mehr so recht, aber ich denke schon.
Und dann hast Du mir die Tür geöffnet.
Da waren die ersten Steine schon mal weg.
Nun, wenigstens konnte ich Dir sagen, dass ich Berührung suche, noch niemals eine Wellness-Massage geschweige denn eine Tantra-Massage hatte.
Dann umziehen, duschen und wieder zurück ins Baumzimmer. Übrigens, als ich mir die Bilder im Internet angeschaut hatte, dachte ich, das wär ein schöner Raum.
Und jetzt war ich wirklich da und auch noch in diesem Raum. Schön.
Schmetterlinge im Bauch
Aber weiter, da saß ich dann nun wieder im Kimono und wartete ein paar Sekunden, bis Du wieder kamst. Jeder Arzt hätte mir jetzt wohl irgendwas Beruhigendes verabreicht und mich ins Bett geschickt unter Aufsicht. Jetzt sitz ich hier, tippe und muss fast laut lachen.
Das Begrüßungsritual. Dass ich zitterte, siehe oben, nun, es ist Dir ja nicht entgangen.
Ich habe kaum etwas von dem, was Du sagtest mitbekommen, Entschuldigung.
Aber, jetzt waren dann die ersten Felsbrocken weg. Ich hatte nicht erwartet, dass sich das so anfühlt, vertraulich, beruhigend. schon fast anrührend.
Die Neugier begann zu überwiegen, die Hummeln im Bauch wurden zu Schmetterlingen. Klingt ein bisschen komisch. Es war aber einfach so.
Die Tür ging etwas weiter auf.
Dann das Bad, ein dickes Dankeschön an Stefanie für den Rat. Ich begann wirklich anzukommen.
Und auch die Scheu vor Dir, Dhyan, begann zu verschwinden, noch nicht so ganz, aber ich begann Vertrauen zu Dir und auch zu mir - ein eigenartiges Gefühl - zu finden.
Sanftes Streicheln, ruhige Worte und ein Gefühl der Selbstverständlichkeit. Ich meine das in dem Sinne, dass hier nichts falsch ist, alles ist so, wie es sein soll, habe eine schöne Zeit.
So hab ich das jedenfalls empfunden. Und das ging schon recht tief.
Allerdings konnte ich in dem Moment die Aufregung noch nicht wirklich loswerden, deswegen konnte ich auch die kleinen Leckereien nicht wirklich genießen.
Dann abtrocknen, ein wundervolles Gefühl.
Und ja, ich hab mich dann trocken genug gefühlt. Ich lache schon wieder. Jetzt geht's.
Eine Tür geht auf
Die Massage begann.
Und auch das Herz begann wieder ziemlich zu klopfen. Mittlerweile doch schon überwiegend aus Neugier, immer noch mit Aufregung, aber das war schon mehr angenehm. So etwa wie positiver Stress.
Eins kurz, das kleine Problem mit dem Player empfand ich eher als beruhigend, so wie: sind alles nur Menschen, oder hier wird auch nur mit Wasser gekocht.
Es hat eigenartiger Weise mehr Nähe und Vertrauen geschaffen und nicht gestört. Und das meine ich genau So.
Ich weiß nicht mehr, was Du im Einzelnen da mit mir gemacht hast, bis jetzt hatte ich noch versucht, das Ganze mehr rational zu erfassen.
Jedenfalls spürte ich die ersten Berührungen und Streicheln und so weiter. Es verschwimmt auch im Nachhinein oder besser im Nachspüren alles ein wenig. Teilweise auch ein wenig sehr. Und ich erwisch mich grade beim Nachdenken, wie ich das richtig in Worte fassen kann, dabei, wie meine Mundwinkel an meinen Ohrläppchen knabbern.
Jedenfalls war die Tür jetzt endgültig auf.
Ich versuch's mal. die Reihenfolge ist aber etwas durcheinander, ist ja egal.
Ich weiß noch sehr deutlich, dass die Feder (war wohl die Feder) mich amüsiert hat, dass Du mir durch die Abwechslung von Massage, Streicheln, Berühren und auch Spielen, wie mit der Feder, einen immer natürlicheren Raum geschaffen hast. Ich begann mich wohl zu fühlen, mich zuhause zu fühlen und auch mich zu fühlen.
Um diese Duselei mal kurz zu unterbrechen, die Gedanken waren noch nicht ganz weg, ich dachte so was wie: „Wow, macht die das gut, nun ja Professionalität halt.“ Das war aber eher als Kompliment gemeint. Und auch: „ohne das geht’s halt nicht.“ Ich schämte mich fast, in diesem Moment, an so was zu denken. Entschuldige. Aber so ganz unrichtig ist es nicht.
Und was mir noch stark haften geblieben ist, hört bzw. liest sich jetzt etwas blöd, einen Teil der Musik, die mir übrigens, solange ich die noch bewusst wahrgenommen habe, sehr gefallen hat, kannte ich teilweise aus einem Film. Ich krieg auch noch raus, welcher das war.
Der perfekte Moment
So jetzt weiter.
Was mir wieder sehr haften geblieben ist, ist das Fell. Das war so ein erster Knaller möcht ich es mal nennen Das war so wohltuend, so spannend, aufregend und auch erregend. Ziemlich sogar. Jetzt war jegliches Misstrauen, Vorbehalte und auch die Ängste verschwunden. Bei mir entstand ein Gefühl des Vertrauens, das ich so erst sehr selten erleben durfte.
Es begann so eine Art Gefühl wie: „ zeig mir noch mehr“. Was mich im Nachhinein immer noch regelrecht perplex macht, ist, dass das nicht im Kopf entstand, sondern mehr so ein Bauchgefühl war. Es war, jetzt kommen doch ein paar Superlative, himmlisch, herrlich, unglaublich. Was mich letztendlich völlig, ich nenn es mal so, „umgehauen“ hat.
Du begannst, mich mit Deinen Brüsten an den Waden zu berühren, zu streicheln, immer weiter hoch, bis Du dann völlig auf mir gelegen hast.
Ich muss auf eine Metapher zurückgreifen, die ich auch aus einem Film kenne, ich liebe übrigens Filme:
Das war in „Star Trek: Raumschiff Enterprise: Der Aufstand“. Ich versuch’s kurz zu machen, aber ich möchte, dass es ganz deutlich wird, was ich meine:
In diesem Film verlieben sich zwei Menschen ineinander und in diesem Gefühl gefangen erleben sie einen „Perfekten Moment“. Sie erleben alles in einer derartigen Intensität, dass sich Sekunden zu Stunden dehnen, sie die Flügelschläge eines Kolibris einzeln sehen können, die Tropfen eines Wasserfalls sehen, ein Atemzug zum Sturm wird......
Die Frau erklärt dem Mann, dass es diese Augenblicke sind, wofür es sich zu leben lohnt.
So wieder zurück zu uns. Nein, ich hab mich nicht verliebt, aber es beschreibt ziemlich genau, was das in mir ausgelöst hat, als Du so völlig auf meinen Rücken lagst.
Und hier hab ich wirklich aufgehört zu denken. Ich begreife es auch jetzt noch nicht so richtig, aber je mehr ich darüber nachdenke, möchte ich das eigentlich auch nicht.
Es war mein perfekter Moment, Jedenfalls eine sehr deutliche Ahnung von dem, was das bedeutet.
Es war pure Wonne, wie reine Harmonie mit Dir und mir, wie.... ich kann's nicht richtig beschreiben.
Ich nenne es jetzt meine/unsere Oase, ich kann immer noch regelrecht dahin gehen, es beruhigt immer noch, das Gefühl taucht immer noch auf, nicht mehr so intensiv, aber es ist noch da und ich kann da entspannen.
Was Du dann so mit mir gemacht hast, weiß ich nicht mehr so richtig, irgendwann hörte ich irgendwen irgendwas flüstern, bis ich dann begriff, dass Du mich gefragt hast, ob ich mich umdrehen möchte. Ich glaube, Du hast dabei ziemlich gelächelt, ich meine, da so was mitbekommen zu haben, aber sicher bin ich mir nicht.
Kann das Leben schön sein...
Und die Reise ging weiter. Ich erinnere mich noch sehr stark daran, dass ich unter dem Bäumchen lag, starrte in den kleinen Wipfel und, ja ich dachte wieder, leider,
jedenfalls dachte ich so was wie: „Kann das Leben schön sein.“ Jetzt knabbere ich grade so beim Tippern wieder an meinen Ohrläppchen.
Und ich genoss unendlich Deine Berührungen. Ich hatte das Gefühl, als wären wir in einer Art Dialog, so wie als Frage “Gefällt dir das, dann mach ich noch ein bisschen” oder “wir probieren mal das aus.” Jedenfalls kam es mir so vor. Das war - eigentlich unbeschreiblich, Und ich will doch keine Superlative benutzen. Naja.
Und als Du meine Hand an Deine Hüfte legtest, das war in diesem Moment einfach lustvolles Glück.
Als Du dann meine Beine über Deine legtest, empfand ich ein sehr starkes Gefühl des Vertrauens, von mir und auch von Dir. Das war in diesem Moment einfach wundervoll.
Aber ich will weiter offen bleiben.
Was Du mit mir gemacht hast, war herrlich, wundervoll, so lustvoll. Aber ich spürte, dass da etwas Anderes mit zu schwingen begann.
Ich merkte, dass ich begann, mich zu verspannen, so etwas wie ein Zurückzucken. Nichts von dem, was Du getan hast, war die Ursache, NEIN.
Da war oder ist, was, weiß ich noch nicht, etwas in mir, was mich so reagieren ließ. Ich dachte, und das ohne Bedauern oder Enttäuschung oder gar Ärger, “da ist also noch eine Grenze, die ich noch nicht überschreiten kann.” Ich war eher erstaunt, sogar dankbar, dass Du mir auch das gezeigt hast.
Ich war drauf und dran, Dich anzusprechen, als Du dann so etwas wie “Ist es ok, wenn wir langsam wieder zurück kommen?” sagtest, jedenfalls in diesem Kontext.
Und ich wusste, dass Du das auch gespürt hattest. In diesem Moment war ich Dir so unendlich dankbar, dass ich Dich am liebsten umarmt hätte.
So im Ausklingen dachte ich darüber nach, warum das so war, da war auch, das kennst Du sicher auch, so ein Gedanke, eine Ahnung die ich nicht fassen konnte.
Auf der anderen Seite war ich regelrecht vollgestopft mit Gefühlen, aber ich habe nichts, gar nichts vermisst, im Gegenteil. Ich war und bin, glaube ich, mir selbst ein ganzes Stück näher gekommen. Lass mich zitieren: „nun, es ist Dir ja nicht entgangen.“ .
Ich war in unserem “Nachgespräch”, jetzt kann ich doch über mich lachen, noch so in dem Geschehen gefangen, ich hab's ja jetzt noch nicht so ganz verarbeitet.
Wie hätte ich das alles auch nur annähernd beschreiben, erklären können, nun, es ist Dir ja nicht entgangen. Ohrläppchen.
Ich hatte vorab viele Einträge im Gästebuch gelesen und teilweise gedacht, siehe ganz oben, naja ok, aber geht das? Ich weiß jetzt, dass es teilweise noch eher untertrieben war.
Und nun zu guter Letzt: ein aufrichtiges „Danke“ für diese wundervolle Reise, die mir eine Oase zeigte und eine Art von Lust, die ich so lange vermisst habe und so viel mehr, und auch Grenzen, aber die sind nicht aus Stein, eher ein Vorhang.
Den krieg ich auch noch auf.
Du warst, und bist es natürlich, eine wundervolle Begleiterin, Gefährtin, Führerin, Lehrerin.
Und ich musste Dich jetzt einfach umarmen.
Danke.
Ich werde auf jeden Fall wiederkommen, ich würde mich sehr, sehr freuen, wenn Du mich wieder führen würdest, aber geht das überhaupt, also kann man sich das so quasi wünschen, oder möchtest Du das überhaupt, oder ist es vielleicht sogar besser, wenn es jemand Anderes wäre? Vielleicht könntest Du mir ja hierauf eine kurze Antwort geben, oder jemand, der es auch bis hier hin ausgehalten hat.
Aber erst, wie hast Du gesagt: “Kommen wir kurz zum profanen Teil”, muss das Sparschweinchen wieder ein bisschen gefüttert werden.
Ich hab auf der Fahrt zu Euch überlegt, ob mir dieser Moment vielleicht peinlich sein könnte. Nö.
Ich überlege gerade, ob ich hier jetzt ein „Namaste“ schreiben soll, ich hab schnell gegoogelt, was die Bedeutung diese Grußes ist. Also:
Namaste,
Nu is aber gut, vielleicht (hoffentlich) bis bald, auf jeden Fall ein bis bald, Ananda.
Alles Gute und alles Glück, das Du Dir wünschst.
Peter