Wir alle haben Berührungen erlebt und ertragen, die uns nicht angenehm waren und tun gut daran, dies zu vermeiden. Erfrischenderweise geht es bei Betty Martins Konzept jedoch nicht in erster Linie darum, unerwünschte Annäherung oder Berührung abzuwehren.
Ganz im Gegenteil, besteht die große Herausforderung und das besondere Vergnügen darin, herauszufinden, was wir wirklich wollen und was wir aus vollem Herzen geben können. So wird mit dem Abstecken der Grenzen gleichzeitig ein Raum der Möglichkeiten eröffnet.
Zentral ist dabei die Erlaubnis, Behagen und Vergnügen um seiner selbst willen zu genießen. Die Klarheit über die jeweilige Berührungsdynamik macht Entspannung, Selbstvertrauen, Selbstverantwortlichkeit, Freiheit und große Sinnlichkeit möglich, schult die Kommunikationsfähigkeit und gibt uns nicht zuletzt Gelegenheit, uns in Mut, Dankbarkeit, Hingabe und Genuss zu üben.
Viele Menschen erleben in den entsprechenden Übungen eine Menge Gefühle – von Hemmung und Scham über Trauer bis zu Freude und Enthusiasmus. Gefühle, die uns oft auch außerhalb des festgelegten Settings begleiten, aber meistens weder so klar gesehen noch kommuniziert werden können. So können sich aufschlussreiche Erkenntnisse über den eigenen Umgang mit Sinnlichkeit ergeben, die sich oft ins gesamte Leben übertragen lassen.