Könnte ich doch in dieser Verfassung bleiben – grenzenlos zufrieden, entspannt, wohlig im eigenen Körper, zufrieden mit mir und der Welt – tief berührt und dankbar wie Weihnachten und Ostern zusammen. Und alles nur für mich, höchster Glückszustand neben elementarer Traurigkeit, kindliche Leichtigkeit paart sich mit weiblicher Liebe.

Eine perfekte Yonimassage, einfach nur wunderschön, fein und einfühlsam eingebunden in den ganzen horizontalen Tanz. Sich selbst völlig alterslos zu erleben ist die ergreifenste Erfahrung. Zeit wird zeitlos.

Ein fremder Mensch liegt auf mir, streichelt mich und schmiegt sich mit seinem ganzen Körper an mich. Er haucht mir seinen warmen Atem in den Nacken und bleibt eine gefühlte Ewigkeit einfach so liegen. Nichts ist fremd oder befremdlich. Ich weine überwältigt. Soviel Gegenwärtigkeit und Begegnung, so pur und grundselbst. Ja, das ist Hingabe, zarteste liebevolle Zuwendung.

Ja, ich zahle für diese Momente und ich bleibe in der Rolle der Empfangenden. Nicht Liebe bringt diese Berührung hervor, sondern Dienstleistung. Ja, es ist keine Beziehung, es fehlt die Vertrautheit und allumfassende Annäherung. Ist es darum weniger ehrlich und echt? Nein! Oft genug verhindert die Komplexität einer Lebensbeziehung, was hier erlebt werden kann, das Erleben von bedingungslosen, wundervollen Augenblicken.

Echt ist, was ich erlebe und was in mir berührt und wahrgenommen wird. Selbst die Schmerzgeschichten des Anderen kann ich ahnen und fühlen, sein komplexes Menschsein. An diesem Ort aber und in diesem Moment wird es überhöht von absichtsvoller Absichtslosigkeit. Endlich mal ohne Worte sein, endlich mal einfach nur SEIN. Wo zwei Menschen sich so elementar und intensiv begegnen, einander öffnen, ist für diesen Moment Wahrheit in der Welt.